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Über 75 Jahre St. Sebastianus-Schützenbruderschaft e.V. Gohr


(Ein geschichtlicher Abriss über das Leben in Gohr)

Das Schützenwesen in Gohr ist weit älter als 75 Jahre. Bereits 1610 hat die Gohrer Bruderschaft der Pfarrgemeinde St. Odilia Gohr zwei Zinnkelche geschenkt. Die Zinnkelche sind noch vorhanden und befinden sich im Pfarrhaus. Auch die Belege sind noch im Pfarrarchiv vorhanden. Immer wieder wird von einer Sebastianus Bruderschaft, Gebetsbruderschaften und einem Reiterverein in Gohr in den Unterlagen und Dokumenten des Pfarrarchivs und vielen Chroniken der Diözese Köln und der Nachbarorte berichtet. Protokollbücher sind verlorengegangen und die Geschichte der Bruderschaft Gohr liegt im Dunkeln.

1926 Am 17. Juni 1926 wurde von der Bürgergesellschaft Gohr eine Schützengesellschaft gegründet. Neunundachtzig Gohrer Männer wurden als Mitglieder aufgenommen. Als 1. Vorsitzender wurde Johann Palms, als Vertreter Anton Kreuter, als Schriftführer Adam Nix, Vertreter Matthias Wissdorf, als Kassierer Peter Weyer und Vertreter Peter Schweren, zum Oberst wurde Peter Winkels und zum Adjutanten Heinrich Parmentier von der Versammlung gewählt. Jeder Schütze musste eine einmalige Einlage von 1,50 RMk (Reichsmark) zahlen. Der Jahresbeitrag wurde auf 1,50 RMk festgesetzt. Erster Schützenkönig war Hans Palms. Am 05.12.1926 wurden der erste Grenadierzug und der erste Jägerzug gebildet und 2 Hauptmänner ernannt. Ein Marinezug „Blaue Jungs“ wurde gegründet. Gleichzeitig wurde das Sparsystem für das Kirmesgeld gegründet und das Datum für das Königsschießen 1927 festgelegt.

1927 Am 10.04.1927 wurde die erste Satzung vorgestellt und genehmigt. Johann Heinen wurde zum Major und Anton Rossbach zu dessen Adjutant gewählt. Die Altersgrenze der Mitglieder an dem Königsschießen wurde auf 24 Jahre festgesetzt. Ein Sappeurcorps wurde gegründet. Das erste Stiftungsfest wurde festgelegt. 100 Holzgewehre zum Preis von 2,20 RMk und 100 weiße Hosen wurden von der Schützengesellschaft angeschafft. Uniformen wurden zum Schützenfest ausgeliehen. Ein Schießstand wurde gebaut. Der Überschuss des Stiftungsfestes betrug 28,60 RMk.

Programm des ersten Stiftungsfestes 1927:

Samstag: 19.00 Uhr Antreten im Festzelt rechts neben dem Biniushof, 19.30 Uhr Fackelzug und Ehrung der gefallenen Krieger.

Sonntag: 8.30 Uhr Antreten zum Kirchgang in Uniform im Zelt, 14.30 Uhr Antreten auf dem Kirchplatz zum Festzug, Parade und Umzug durch den Ort.

Montag: 8.30 Uhr Antreten zum Kirchgang für die gefallenen Krieger. Danach Zug zum Zelt.

Dienstag: 14.30 Uhr Antreten auf dem Kirchplatz zum Festzug, Parade und Umzug durch den Ort.

Friedrich Iserath war der zweite Schützenkönig der Schützengesellschaft. Am 1. Oktober wurde Josef Inhoffen als neuer Präsident gewählt.

1928 Ein Festausschuss wurde gewählt. Eine Unfall- und Haftpflichtversicherung wurde für die Schützen abgeschlossen. Ein Artilleriezug wurde gegründet. Die Marinekompanie hat eine neue Zugfahne angeschafft. Der Jahresbeitrag wurde auf 3,00 RMk festgesetzt. Namensänderung des Vereins von Schützengesellschaft Gohr in St. Sebastians-Schützengesellschaft Gohr. Eine Regimentsfahne wurde angeschafft und zusammen mit der Marine Fahne am Schützenfest feierlich geweiht. Die alte wertvolle Regimentsfahne hängt im Fahnenkasten der Gaststätte „Zur alten Post“. Die Fahne wurde von den Ordensschwestern im Kloster Kreitz angefertigt. Die Stickereien sind alle Handarbeit. Heute wäre die Fahne unbezahlbar.

1929 Am 11.08.1929 wurde das Tambourcorps „Concordia“ Gohr in die St. Sebastianus-Schützengesellschaft aufgenommen. Fahnenoffiziere und Schießmeister wurden ernannt. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in Deutschland fand 1929 kein Stiftungsfest statt. Die Schützen nahmen an der Fronleichnamsprozession teil. Eine Musikkapelle wurde von der Bruderschaft dafür verpflichtet und bezahlt.

1930 Am 15.09.1930 wurde das Schützenfest gefeiert. Ein Königsgeld für den Schützenkönig wurde festgesetzt. Die Wiese Hilden steht für das Königsschießen zur Verfügung. Für die erwerbslosen Schützen wurde der Jahresbeitrag erlassen. Schützenfest war die Fahnenweihe der Artilleriestandarte. Der Kassenbestand war 496,98 RMk. Hiervon müssen noch 237,72 RMk Lustbarkeitssteuer gezahlt werden. Rittmeister war der Schütze Heinrich Parmentier. Es wurde beschlossen, dass zukünftig die Versammlungen, Frühschoppen und Schützenfeste in den Sälen Bach, Nix und Schmitz abwechselnd veranstaltet werden. Die Wirte spendierten den Schützen immer reichlich Freibier. Beim Königsschießen spendierte die Schützengesellschaft den Schützen 50 Liter Bier. Den Notleidenden bzw. dem Wohlfahrtsausschuss wurden 5o,– RMk überwiesen. Hilfsbedürftigen Mitgliedern wurde von der Bruderschaft durch die örtlich gebildete Notgemeinschaft eine Beihilfe gewährt.

1933 Das Königsgeld wurde von 130,00 auf 150,00 RMk erhöht. Fritz Bellen wird zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Gemeindevorsteher Hinsen hielt in der Versammlung eine Ansprache zur nationalen Erhebung. (Machtübernahme durch die NSDAP). Er ermahnte die Schützen zu Einigkeit und Brüderlichkeit.

1934 Eine neue Königskette wurde angeschafft. Für das Schützenfest wurden zwei Königswagen genehmigt. Die Kinderbelustigung am Schützenfest wurde erstmals beschlossen. Die Organisation wurde dem Volksschullehrer Wörhoff übergeben. Ein Zuschuss für die Kinderbelustigung von 30,00 RMk wurde von der Versammlung beschlossen.

1935 Die Gohrer Bruderschaft besuchte geschlossen das Broicher Bürgerschützenfest zum 50-jährigen Jubiläum. Ein Winterfest wurde geplant. Für die Ausgestaltung des Kinderschützenzuges wurden 60,00 RMk zur Verfügung gestellt.

1937 Das erste Kinderschützenfest wurde in Gohr gefeiert.

1938 Der Ortsbürgermeister Hinsen gab in der Versammlung die Vereinigung der Ortschaft Broich mit Gohr bekannt. Die Bruderschaft schaffte einen Kirmeswagen an. Der Jahresbeitrag wurde auf 1,00 RMk reduziert.

1939 Am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg, der 4,5 Millionen deutschen Soldaten das Leben kostete. Darunter viele Schützenbrüder aus ganz Deutschland.

1947 Umbenennung der St. Sebastianus-Schützengesellschaft Gohr in St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr. Der Vorsitzende Heinrich Parmentier legte sein Amt nieder. Er wurde zum Ehrenbrudermeister ernannt. Neuer Vorsitzender wurde Lehrer Wörhoff. Erstmals wurde am 27.12.1947 ein Familienabend für die Schützen im Saal Nix-Kemmerling abgehalten.

1948 Am 21. Juni 1948 wurde die DM eingeführt. Die Bruderschaft zahlte eine Dombauspende von 150,00 DM für den Kölner Dom. Das 60-jährige Jubiläum der Broicher Bürgerschützen wurde gefeiert. Die Gohrer Schützen nahmen geschlossen an der Fronleichnamsprozession teil. 1948 wurde wieder ein Schützenfest gefeiert. Der König wurde mit der Armbrust ausgeschossen. Neuer König wurde Willi Güsgen. Die Grenadiere trugen Spazierstöcke anstatt Gewehre. Der Schützenfesttermin wurde grundsätzlich auf das 3. Wochenende im September festgelegt. 157 Schützen waren im Mitgliederverzeichnis eingetragen. Der Jahresbeitrag wurde auf 2,00 DM festgesetzt. Erstmals wurde ein Jungschütze in den Vorstand aufgenommen. Eine neue Königskette und Mitglieder-Abzeichen wurden angeschafft.

1949 Eine Haftpflichtversicherung wurde abgeschlossen. Ein karnevalistischer Abend wurde am 26. Februar 1949 abgehalten. Die Bruderschaft nahm an der 600-jährigen Jubelfeier in Hemmerden teil. Erstmals nach dem Krieg fand der Kinderschützenzug wieder – unter der Leitung von Lehrer Wörhoff – statt. Uniformen wurden zum Schützenfest ausgeliehen. Die Schützenzüge trugen wieder Holzgewehre. Eine Großfackel wurde beim Kirmeszug mitgeführt.

1950 Die Bruderschaft übernimmt die Patenschaft über das Gohrer Ehrenmal. Am 16. April starb der 1. Brudermeister, Hauptlehrer Wilhelm Wörhoff, im Alter von 48 Jahren an einem Herzinfarkt. Als neuer 1. Brudermeister wurde am 27. April Anton Joller gewählt. Dem Regiment gehörten an: 1 Zug Sappeure, 5 Züge Grenadiere, 3 Jägerzüge, 1 Marinezug und 2 Fahnengruppen. Außerdem das Tambourcorps „Concordia“ mit 22 Musikern. Am 15 Juli wurde die Sterbekasse zur Unterstützung der Hinterbliebenen erneut gegründet. Das Sterbegeld betrug 140,00 DM. Zum Schützenfest wurde die Damenkarte eingeführt. Sie konnte jedes Mitglied erwerben, war personell gebunden und kostete 3,00 DM.

1951 Der Familienabend findet am 14. April in der Gaststätte Nix statt. Für die Tombola spendet der Wirt 3 Flaschen Schnaps. Eine passive Mitgliedschaft wurde von den Schützen abgelehnt. Erstmals wird der Schützenkönig am Krönungsabend nicht mehr das Lokal wechseln. Am Schützenfest nimmt die St. Stephanus-Kompanie Düsseldorf mit 35 Schützen und 2 Fahnen teil. Zum goldenen Priesterjubiläum erhält der ehemalige Pfarrer Lenkewitz als Erinnerungsgabe ein Geschenk der Bruderschaft im Wert von 23,00 DM.

1952 Vorstandsmitglieder marschieren zukünftig beim Schützenfest im schwarzen Anzug als Komitee mit. Zum Schützenfest wurde die Musikkapelle Schumacher für 800,00 DM verpflichtet.

1953 Am 12. Oktober wurde der Hauptlehrer Johann Jansen einstimmig zum 1. Brudermeister gewählt. Ortsbürgermeister Josef Bongartz wurde 1. Schriftführer für den zurückgetretenen Schützen Heinz Appenzeller. Das Botengeld wurde pro Einladung auf 2,00 DM festgelegt. Als 1. Kassierer trat Bernhard Winkels sein Amt an. Passive Mitgliedschaft nur möglich bei Aktiven Schützen, die aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden.

1954 Für das Schützenfest wurde ein Festzelt errichtet. Das Königsgeld wurde von 200,00 auf 300,00 DM erhöht. Die Bruderschaft nimmt geschlossen mit Fahne und Tambourcorps an dem Sebastianus-Fest teil. Das Rechnungsjahr schloss mit folgenden Vermögenswerten ab: Sparbuch 1555,08 DM, Barbestand 351,19 DM.

1955 Der scheidende König erhält einen Königsorden. Dies gilt rückwirkend für alle ehemaligen Könige. Versammlungen werden zukünftig durch Aushängung von Plakaten angekündigt und zwar 2 Wochen vorher. Laut Mitgliederbeschluss verbleibt die Ex-Majestät ein ganzes Jahr im Vorstand. Die Bruderschaft stellt der Pfarrkirche St. Odilia eine Spende für einen Tabernakel zur Verfügung. 50% des Kirmesplatz-Standgeldes von 220,00 DM geht als Spende der Bruderschaft an die Pfarrgemeinde. Präses Pfarrer Karl Küffler wird in einer Feier verabschiedet.

1956 Am 14. Januar wird der neue Pfarrer von Gohr, Hubert Weidenstraß, als Präses der Schützenbruderschaft in sein Amt eingeführt. Der spätere Generaloberst Hubert Winkels wird zum Regimentsmajor befördert, sein Vorgänger Hubert Pütz wird Oberst des Schützenregiments. Der Preis für die Damenkarten erhöhte sich von 3,00 auf 3,50 DM, verkauft wurden 105 Karten.

1957 Am 21. Juli wurde der erste Jungschützenkönig ausgeschossen (Herbert Kaufmann). Wegen der Bundestagswahl wurde das Schützenfest auf den 11. August vorverlegt. Willi Baus, der spätere 1 . Brudermeister wurde am 30. November 1. Schriftführer. Zur Beschaffung neuer Uniformen bekam die Marine einen Kredit von 800,00 DM und das Tambourcorps 1400,00 DM.

1958 Zum Schützenfest wurden 2 Musikkapellen und 2 Tambourcorps verpflichtet. Erstmals wurde der Jungschützenkönig vor dem Regimentskönig ausgeschossen. Für die Reparatur der Orgel in der Pfarrkirche spendete die Schützenbruderschaft 200,00 DM. Zum Fronleichnamsfest erschienen die Sappeure und Jäger in Uniform, die übrigen Schützen in festlichem schwarzen Anzug. Von den Jägerzügen Kemper und Berg wurde der Himmel getragen, die Sappeure bildeten Spalier. Vom Schreiner Wilhelm Schillings wurden kostenlos die beiden Königsvögel gefertigt, nach seinem Tod führte der Schwiegersohn Josef Maaßen von den Sappeuren diese Tradition bis heute fort.

1959 Die Bruderschaft stiftete als erste Anzahlung 200,00 DM für die neue Sebastianusglocke. Das Vogelschießen am 9. August wurde auf einer Wiese von Major Hubert Winkels durchgeführt, anschließende Feierlichkeiten im Saal Schmitz. Schützenfestmontag findet erstmals ein Schießen statt, als Trophäe wurde eine Flachkette ausgeschossen. Der bis dahin stattfindende Kinderschützenzug (seit 1936) wurde aufgelöst.

1960 Am 28. April feierte die gesamte Bruderschaft die Diamantene Hochzeit des Mitglieds Wienand Engels. Er war Gründer des Sappeurcorps im Jahr 1927 sowie Regimentskönig der Jahre 1938/39 und 1946/47.

1961 Der 1. Kassierer tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Der Nachfolger von Bernhard Winkels als Kassierer wurde Willi Weyer.

1961 Für die neuen Glocken von St. Odilia spendete die Bruderschaft einen Betrag von 3.000,00 DM. Die Festwiese zum Schützenfest wurde von Major Hubert Winkels zur Verfügung gestellt.

1962 Es wurde beschlossen, den Vogelschuss wie bisher am 2. Sonntag im August durchzuführen, ebenso das Schützenfest am 3. Sonntag im September.

1963 Hubert Winkels wurde zum neuen Oberst ernannt, Konstantin Hinsen zum Regimentsmajor.

1964 Am 3. Oktober erklärten die Scheibenschützen ihren Austritt aus der Bruderschaft. Die Bruderschaft hatte 196 zahlende Schützen. Der Bierpreis beträgt im Festzelt 0,55 DM.

1966 Das Königsgeld wurde von 300 auf 500 DM angehoben. Der Jahresbeitrag der Schützen wurde von 2,30 auf 5,00 DM erhöht. Die Anzahl der registrierten Schützen betrug 204 Männer. Schützen ab 70 Jahre (12 Personen) bezahlen 1,00 DM Jahresbeitrag. Willi Jansen (ehemaliges Mitglied) hielt einen Filmvortrag vom Gohrer Schützenfest 1966 und 1967. Jeder anwesende Schütze erhielt auf der Jahresabschluss-Versammlung 5 Biermarken spendiert.

1968 Erstmals nahm die Schützenkönigin am Festsonntag an Parade und Festumzug teil. Kirmesmontag fand erstmals ein Gemeinschaftsessen im Festzelt statt. Die angebotene Portion Erbsensuppe kostete 1,50 DM. Am Schützenfestsonntag wurde ein Konzert angeboten. Es spielte die Bundeschützen-Kapelle Schmitz mit 20 Musikern zu einem Preis von 300,00 DM. Der Jägerzug Veilchenblau erhielt für die beste Fackel 30,00 DM. Am Schützenfestsamstag wurden 450 Eintrittskarten à 2,50 DM verkauft

1969 Einführung des Königsehrenabends mit Proklamation des neuen Königs. Das Tambourcorps „Concordia“ Gohr feiert sein 50-jähriges Bestehen und erhielt ein Geldgeschenk von 100 DM. Zum Schützenfest spielte die Musikkapelle Kaufmann zum Preis von 3210 DM.

1970 Herbert Jungverdorben löst Bernhard Winkels als 1. Kassierer ab. Eine neue Königskette mit 10 Plaketten zum Preis von 1650 DM und ein neues Luftgewehr zum Preis von 158 DM wurden angeschafft. Erstmals stiegen die Einnahmen sowie Ausgaben über 10,000 DM. Einnahmen 11.000 und Ausgaben 10.215 DM).

1971 Die Neue Satzung wurde mit nur einer Gegenstimme genehmigt. Kauf einer Jägerfahne von der Firma Scheer in Essen (1650 DM). Standort der Fahne ist die Gaststätte Bach-Kreuter, Träger ist der Jägerzug „Hohe Tannen. Der Mitgliedsbeitrag wurde von 5 auf 7 DM erhöht. Für die über 70 Jahre alten Mitglieder blieb der Jahresbeitrag bei 1 DM. Willi Baus wird 1. Brudermeister als Nachfolger von Johann Jansen. Jansen stellte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung und wurde einstimmig zum Ehrenbrudermeister ernannt. Zum 2. Brudermeister wurde der Grenadierhauptmann Josef Spitzenberger gewählt. Zum Schützenfestsonntag gehörten erstmals zum Marschblock 3 Musikkapellen, am Schützenfestdienstag waren es 2 Musikkapellen und 3 Tambourcorps, am Schützenfestdienstag waren es 2 Musikkapellen und 2 Tambourcorps. Der Musikkostenanteil an den Gesamtausgaben blieb entsprechend hoch bei 56%.

1972 Für den Jungschützenkönig wurde eine neue Kette gekauft. Erster Träger der Kette war Willi Hambloch, er wurde im Jahr 1998/1999 Regimentskönig der Schützenbruderschaft Gohr. Das Königsgeld wurde von 500 auf 750 DM erhöht bei 42 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen. Es wurden Königsärmel eingeführt. Der Stückpreis betrug 27 DM. Den 1. Fackelpreis erhielt wiederum der Jägerzug Veilchenblau. Zum ersten Mal nahm der Vorstand zu Fuß am Umzug teil, zu Ausnahmen zählten die Königin und ältere Personen. Der Zeltwirt Barrawasser stiftete einen Betrag von 1.600 DM an die Gohrer Bruderschaft. Im Jahreskassenbericht wurde für das Geschäftsjahr ein Verlust von 1.593 DM aufgeführt. Im Vorjahr traf der Verlust in fast gleicher Höhe von 1.750 DM die Gohrer Bruderschaft.

1973 Es wurde einstimmig beschlossen, den Familienabend ausfallen zu lassen. Die Bezirksveranstaltungen und das Bezirksschießen wurden in Gohr durchgeführt. Pfarrer Hubert Weidenstraß stellte für das Verbandsschießen das Jugendheim zur Verfügung. Eine Scheibenschießanlage wurde im Jugendheim installiert. Der Königinnentag des Bezirksverbandes Nettesheim wurde am 1.05.1974 in Gohr durchgeführt. Für die Kinderbelustigung wurde ein Betrag von 315 DM von der Bruderschaft zur Verfügung gestellt. Der Königsschuss wurde erstmals auf den Kirmes-Montag verlegt. Das Preisschießen fand im Zelt statt. Der Preis der Damenkarten stieg auf 8 DM, verkauft wurden 176 Stück. Zum Schützenfest spielte die Musikkapelle Schmitz aus Neuss zum Preis von beachtlichen 5.600 DM, zusätzlich 418 DM für die Beköstigung der Musiker. Die beiden Tambourcorps Gohr und Ückerath erhielten je 350 DM. Durch erhöhte Einnahmen und niedrig gehaltene Ausgaben hatte die Jahresabrechnung einen Rekord-Gewinn von 5.020 DM zu verzeichnen, obwohl der Musikkostenanteil an den Gesamtausgaben ein Rekord-Hoch von 65% hatte.

1974 In diesem Jahr wurden 25 neue Mitglieder aufgenommen. Damit erhöhte sich die Zahl der Mitglieder auf 238. Die Jahresbeiträge wurden von 7 DM auf 8 DM angehoben. Der Preis der Damenkarten stieg auf 10 DM.

1975 Der Kreis Neuss wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1975 auf Grund der kommunalen Neugliederung im Lande Nordrhein-Westfalen neugebildet und setzt sich zusammen aus dem ehemaligen Kreis Grevenbroich und der ehemals kreisfreien Stadt Neuss. Er umfasst die neu gegliederten Städte Neuss, Dormagen, Grevenbroich und Meerbusch, sowie die Gemeinden Jüchen, Kaarst, Korschenbroich und Rommerskirchen mit einer Gesamtfläche von 576,56 qkm. Neuer Kreissitz wurde die Stadt Neuss. Die neue Stadt Dormagen wurde am 1.1.1975 gebildet aus den früheren Städten Dormagen und Zons, sowie den Gemeinden Nievenheim, Gohr und Straberg des Amtes Nievenheim. Dormagen ist eine moderne Industriestadt im Grünen, gelegen am linken Rheinufer zwischen Köln und Düsseldorf.

1976 In der Generalversammlung gedachten alle Schützen des verstorbenen Präses Pfarrer Hubert Weidenstraß. Eine neue Hochschießanlage wurde im Hof der Gaststätte Schidan von dem Schießmeister Peter Hützen installiert. Der Schießstand gehört der Gohrer Bruderschaft. Die Anlage wurde durch eine größere Spende der Gatzweiler Brauerei finanziert.

1977 Am 24. Mai 1977 stellte der 1. Brudermeister Willi Baus den Schützen den neuen Gohrer Pfarrer Gaudencio Guijarro Mayor in der Generalversammlung vor. Pfarrer Gaudencio nahm das Amt als Präses für die Gohrer Bruderschaft an.

1981 Der neue Kassierer Rudolf Umlauf trägt der Versammlung am 14. Oktober die Schützenfestabrechnung vor: Ausgaben 17.649 DM und 20.790 DM Einnahmen. Das Sterbegeld wurde von 300 auf 400 DM erhöht, zusätzlich wurde beschlossen, für jeden Verstorbenen Schützen eine Messe und einen Kranz von der Bruderschaft zu widmen.

1982 Brudermeister Willi Baus begrüßte in der Generalversammlung am 20. August 1982 alle Neuschützen. Die Bruderschaft hatte alle Neubürger angeschrieben und eingeladen, sich einem Schützenzug anzuschließen. Beim Totengedenken gedachte man besonders des langjährigen Ehrenvorsitzenden Johannes Jansen, der im Januar im Alter von 81 Jahren verstorben war. Rudolf Matheisen wurde neuer Schießmeister und Hans-Josef Niggemeyer (beide Marinezug „Fröhliche Jungs“) sein Stellvertreter. Sie hatten das Amt bis 1999 inne. Das Regiment zählte 320 Schützen. In der Herbstversammlung am 13. November 1982 stellte der Grenadierzug „Immer Feste“ den Antrag, Schützenfest einen ökumenischen Gottesdienst für alle Christen zu feiern. Der Vorschlag wurde Schützenfestmontag 1983 realisiert. Die Schützen wurden vom Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Odilia Gohr gebeten, bei der Innenrenovierung der Pfarrkirche in Gohr behilflich zu sein. Die Schützen sagten ihre Mitarbeit zu.

1983 Die Pfarrkirche St. Odilia wurde von den Schützen renoviert. Brudermeister Willi Baus dankte allen Schützen für ihren vorbildlichen Arbeitseinsatz. Baus bezeichnete die Aktion als „einmaliges Ereignis“. Präses Pfarrer Gaudencio bezeichnete die Arbeit, an denen sich auch die evangelischen Schützen tatkräftig zur Verfügung gestellt hatten, als einen ökumenischen Beitrag. In diesem Jahr findet zum ersten Mal am Festmontag ein ökumenischer Gottesdienst statt. Für die Kinderbelustigung am Schützenfest wurde von den Schützen bei der Sammlung 607,80 DM zur Verfügung gestellt. 1985 SM Bruno 2. Krümmel wurde in diesem Jahr Bezirkskönig des Bezirksverbandes Nettesheim der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Aufgrund dieses Ereignisses gab es zum Schützenfest eine zweite Königskutsche. Erstmals fand am Schützenfestsamstag nach dem Fackelzug im Zelt eine Tombola statt und zwar mit guter Resonanz. Es wurde in der Versammlung der Beschluss gefasst, zukünftig alle Vollversammlungen, erweiterte Vorstandsversammlungen und den Fastnachtssamstag, im Wechsel der zwei Lokale stattfinden zu lassen. Beim Königsehrenabend kann der König den Austragungsort bestimmen. Oberst Hubert Winkels musste zum Schützenfest aus gesundheitlichen Gründen, anstatt hoch zu Ross, in der Königskutsche mitfahren. In der Abschlussversammlung am 14. Dezember gab es für jeden Schützen drei Freibier.

1986 Am 30. Juni verstarb der 1. Brudermeister Willi Baus im Alter von 64 Jahren. Er war Träger des Schulterbandes zum St. Sebastianus Ehrenkreuz und Diakon der St. Aloysius Pfarrgemeinde in Stürzelberg. Der Marinezug „Blaue Jungs“ feierte sein 60-jähriges Bestehen. Am Abend des Schützenfestdienstags wurde der König erstmals von den Offizieren mit Musikbegleitung an seiner Residenz abgeholt, nicht mehr vom gesamten Regiment. Als Novum in der Vereinsgeschichte wurde der Königsehrenabend mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Odilia eröffnet. Zelebriert wurde die Messe von Pater Siebertz aus dem Kloster Knechtsteden. In der Generalversammlung wurde Peter-Josef Braun zum 1. Brudermeister gewählt. Er war mit 39 Jahren der jüngste Schützenvereins- vorsitzende im Stadtgebiet Dormagen und Bezirksverband Nettesheim.

1987 Hans Peter Weyer, 2. Brudermeister und Zugführer vom Jägerzug „Juhrer Jonge“ wurde Bezirkskönig vom Bezirksverband Nettesheim. Er entstammt einem alten Gohrer Schützengeschlecht. Sein Vater war 2 x Schützenkönig und 1. Kassierer, sein Großvater Peter war 1. Kassierer in der Gründerzeit. Für den Königszug wird zukünftig am Dienstagabend des Schützenfestes, an dem er die Funktion nicht mehr bekleidet, ein eigener Tisch im Zelt reserviert. Das Sappeurcorps Gohr feierte sein 60-jähriges Bestehen. Die Musikkosten betrugen in diesem Jahr 14.892 DM.

1988 Seit mehr als 20 Jahren nimmt der Kreis Neuss am bundesweiten Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teil. An der Spitze der schönen Dörfer steht in diesem Jahr Gohr als Kreissieger. Der Jägerzug „Schnobbels Jonge“ stiftete den Erlös von 1.000 DM vom Schützen-Fußballturnier der Bruderschaft.

1992 Es findet erstmals ein Schützenbiwak in Gohr statt. Der Veranstalter ist jeweils der Königs- und Jungschützenkönigszug. Der Erlös wird als Aufwandsentschädigung an den König, Jungschützenkönig und Kinderzug ausgezahlt.

1993 Der Artillerie wurde für den Bau einer Garage zur Unterstellung des Geschützes ein Zuschuss von 800,00 DM von der Bruderschaft gewährt. Der Jägerzug „Schnobbels Jonge“ übergab Josef Marx einen Scheck aus dem Erlös des Schützen-Fußballturniers an die Jugendabteilung SUS Gohr. Herr Erich Hilden stellt sein Grundstück nicht mehr als Schützenplatz der Dorfgemeinschaft zur Verfügung. Die Bruderschaft Gohr hat Herrn Erich Hilden und seiner Familie viel zu verdanken. Herr Erich Hilden hat fast 30 Jahre der Bruderschaft kostenlos sein Grundstück an den Schützenfesten zur Verfügung gestellt. Der Bierpreis im Festzelt beträgt 1,90 DM. Generaloberst und Ehrenmitglied der Bruderschaft Hubert Winkels erklärte aus Alters- und Krankheitsgründen seinen Rücktritt. Er schlug den Schützenbruder Major Dieter Kraus als seinen Nachfolger vor. Das Schützenfest findet in diesem Jahr auf der Wiese der Familie Fischer in der Kesselstraße statt. Stadtdirektor Hücker informierte in der Versammlung die Schützen über die Bemühungen der Stadt Dormagen, einen geeigneten Schützenplatz in der Ortsmitte gegenüber der B 447 zu suchen. Die Festwiese Fischer bleibt zunächst 7 Jahre ein Provisorium. Es wurde eine neue Regimentsfahne angeschafft. Sie wurde Schützenfest von unserem Präses Gaudencio geweiht.

1995 September 1995 fand erstmals eine Disco für die Jugend im Festzelt statt. Die Veranstaltung war gut besucht von den Jugendlichen aus den Nachbarorten. Der 1. Brudermeister Peter-Josef Braun ist Schützenkönig 1995/96. Er übergab in der Versammlung am 11. März 1995 für zwei Jahre die Fest- und Versammlungsleitung an seinen Vertreter den 2. Brudermeister Hans Peter Weyer. Des Weiteren wurde in der Versammlung einstimmig beschlossen, 5.000,00 DM der Pfarrgemeinde St. Odilia in Gohr für die Anschaffung einer neuen Orgel – die 1996 eingebaut wurde – zu spenden. Präses Pfarrer Gaudencio bedankte sich bei den Schützen und freute sich über die „großzügige“ Spende. Nach dem Schützenfest verstarb unser Ehrengeneraloberst und Ehrenmitglied Hubert Winkels.

1996 Pfingsten fand auf dem Gohrer Sportplatz ein Schützenturnier statt. Die neue Orgel wurde von Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann geweiht. Der Marinezug „Blaue Jungs“ feiert sein 70-jähriges Bestehen. Die Damenkarten wurden auf 15 DM und der Jahresbeitrag auf 40 DM erhöht. Der 1. Brudermeister Peter-Josef Braun errang die Bezirkskönigswürde des Bezirksverbandes Nettesheim. Frau Ursula Kreuter stiftete der Bruderschaft Tassen, Teller und Bestecke für die Ausrichtung des Schützenbiwaks etc. Am Schützenfestsonntag fand beim Frühschoppen eine Sammlung für die Restaurierung des Gohrer Kriegerdenkmals statt. Die Sammlung erbrachte 1.367,83 DM. Die Stadt Dormagen, der Kirchenvorstand Gohr, der Gohrer Bürger- und Geschichtsverein, die Broicher Bürgerschützen und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gohr beteiligen sich an der Finanzierung der Restaurierung. Der Tambour-Spielmann Bernard Hesch wurde zum Jungschützenmeister gewählt und leitet die Jugendabteilung der Jungschützen in Gohr.

1997 Erstmals stellte sich Schützenfestmontag kein Schütze als Königsanwärter zur Verfügung. Ein neuer Schießtermin für Königsanwärter wurde auf den 1. Mai 1997 festgelegt. Künftig können Geschiedene und Wiederverheiratete Gohrer Schützen Orts-, Bezirks- und Diözesankönig werden und alle Funktionen in der Bruderschaft ausüben. Erhalten bleibt aber die Forderung, dass Schützenkönig und Vorstandsmitglied nur werden kann, wer insgesamt sein Leben nach christlichen Grundsätzen lebt. Eine Satzungsänderung (1. Mai 1997) war für das Finanzamt betreffs der Gemeinnützigkeit und eine Anpassung an die Satzung des Bundes der Historischen Schützenbruderschaften in Köln erforderlich. Die 2. Sammlung für das Kriegerdenkmal im Festzelt erbrachte 484,04DM.

1998 Markus Schumacher, der Sohn des kommenden Königs (1998/99) Dieter Schumacher, verunglückte tödlich mit dem Motorrad. Dieter Schumacher trat als kommender König zurück und gab den Weg frei für einen neuen Königsanwärter. Hans-Willi Hambloch vom Sappeurcorps hat sich bereit erklärt die Königswürde zu übernehmen. Das Schützenbiwak wurde 1998 abgesagt. Es wurde eine einmalige Umlage von 20,00 DM für die Aufwandsentschädigung des Königs, Jungschützenkönigs und der Jugend, entsprechend der durchschnittlichen Einnahmen des Schützenbiwaks der vergangenen Jahre, von der Versammlung festgesetzt. Der Betrag von 911,00 DM wird von den Schützen gespendet für die Kinderbelustigung. Schützenfestsonntag findet der Gottesdienst im Festzelt statt. Die Gemeinnützigkeit wurde der Bruderschaft vom Finanzamt Neuss erteilt. Die Bruderschaft kann über die Stadt Dormagen Spenden annehmen. Die Spenden sind steuerlich bei der Lohn- und Einkommensteuer absetzbar. Der Beitrag, Damenkarte und Sterbekasse wurde auf 90,00 DM für alle Schützen und Senioren festgesetzt. Schüler, Studenten, Auszubildende und Wehrdienstleistende zahlen 20,00 DM Beitrag. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bleiben von der Beitragszahlung befreit.

1999 Die Bruderschaft Gohr ist 1999 Gastgeberin aller Veranstaltungen im Bezirksverband Nettesheim. Schützenfestmontag werden erstmals alle Zugkönigspaare geehrt und auf der Tribüne platziert. Die Versammlung am 13. März 1999 beantragte, Dienstagabend beim Umzug eine Musikkapelle und ein Tambourcorps einzusparen. Der Antrag wurde von den Schützen mit Mehrheit befürwortet. Die Stadt Dormagen beabsichtigt, ein Grundstück an der Bergheimer Straße für einen neuen Schützenplatz zu kaufen und verhandelt mit den Grundstückeigentümern. Unserem 1. Brudermeister Peter-Josef Braun wird für seine Verdienste für die Gohrer Bruderschaft das Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen. Peter- Josef Braun ist über 25 Jahre im Vorstand tätig. Der 1. Kassierer Rudolf Umlauf tritt als Kassierer zurück. Der 1. Brudermeister Peter-Josef Braun und der 1. Geschäftsführer Erwin Trenz werden einstimmig von der Versammlung wiedergewählt. Sie führen die Gohrer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr ins nächste Jahrtausend. Ein neuer Kassierer wird in der Frühjahrsversammlung 2000 gewählt. Der Schießmeister Rudolf Matheisen ist mit Wirkung vom 22.09.1999 von seinem Amt zurückgetreten. Die Stadt Dormagen hat Verkaufsgespräche für einen neuen Schützenplatz mit dem Grundstückseigentümer Paul Schmitz geführt. Im Jahr 2000 ist der Schützenplatz wieder in der Ortsmitte nördlich der B 477. Das Grundstück ist bereits eingesät und wird für das Schützenfest 2000 als Schützenplatz von der Stadt Dormagen provisorisch hergerichtet.

2000 Der Jägerhauptmann vom Jägerbataillon, Helmut Bersch vom Jägerzug „Bambi“, verstarb am 18. Januar 2000. SM Dirk Steinkühler (1999/2000) wurde zum 1. Kassierer gewählt. Die Freiwillige Feuerwehr Gohr feiert ihr 90-jähriges Jubiläum. Der Schütze Holger Hirtz vom Sappeurcorps Gohr wird zum neuen Schießmeister gewählt. Ein neuer Waffenschrank wird angeschafft. Das Schützenfest findet auf dem neuen Schützenplatz nördlich der B 477 statt. SM Paul Schmitz verkaufte das Grundstück an die Stadt Dormagen. Das Grundstück wird an einer Seite mit Bäumen bepflanzt und eine Straße und ein Wendeplatz werden gebaut. An der Einfahrtstraße wird eine Straßenbeleuchtung installiert. Die Familie Fischer hat der Bruderschaft sieben Jahre ihr Grundstück als Schützenplatz kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Bruderschaft dankt dafür der Familie Fischer. Schützenfest dankte der 1. Brudermeister Peter-Josef Braun der Stadtverwaltung Dormagen, dass es endlich mit dem neuen Schützenplatz geklappt hat und die Bruderschaft Gohr nun auch einen Schützenplatz hat, wie Schützenvereine anderer Stadtteile von Dormagen auch. Der 1. Brudermeister Peter-Josef Braun hat sich weit über das übliche Maß für den neuen Schützenplatz eingesetzt. Sein Name wird immer mit dem neuen Schützenplatz verbunden bleiben. Unser Präses Pfarrer Gaudencio Guijarro Mayor und der Tambourmayor Paul Pütz werden zu Ehrenmitgliedern der Bruderschaft ernannt. Unser Pastor Gaudencio ist 24 Jahre Präses unserer Bruderschaft. Oberst Dieter Kraus wird zum General befördert. Die Bruderschaft hat von der Stadtkasse Neuss 1000, 00 DM und von der Raiffeisenbank Grevenbroich 400,00 DM Spenden erhalten. Die Jungschützen haben beim Stadtverband Dormagen beim Mannschaftsschießen von 13 Mannschaften den 7ten Platz errungen. Am 4. November 2000 konnte der 1. Brudermeister in der Versammlung als Gäste den Stadtdechanten von Dormagen Guido Assmann und den Bischofsvikar von Deutschland, Erzpriester Iohannis Psarakis von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in Düsseldorf begrüßen. Sie nahmen aus Anlass der Überreichung des päpstlichen Ordens „Pro Ecclesia et Pontifice“ an unseren 1. Geschäftsführer und Dekanatsratsvorsitzenden Erwin Trenz an der Versammlung teil. Unser Präses Pfarrer Gaudencio Guijarro Mayor übereichte unserem Geschäftsführer Erwin Trenz für sein vielfältiges berufliches, gesellschaftliches und kirchliches Engagement den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ („Für Kirche und Papst“). Unser 1. Brudermeister Peter-Josef Braun ist im Jahr 2000 der König der Könige.

2001 Am 20. Mai 2001 feierte die katholische Frauengemeinschaft (kfd) Gohr und Broich ihr 50-jähriges Bestehen. Der Jubiläumstag begann mit einer Festmesse in der Pfarrkirche St. Odilia Gohr, die vom Diözesanpräses der kfd Monsignore Josef Sauerborn zelebriert wurde. Die Frauengemeinschaft Gohr hat der Pfarrgemeinde als Jubiläumsgeschenk eine restaurierte gotische Madonnenfigur aus dem 14. Jahrhundert geschenkt, die einen würdigen Platz im Altarraum erhalten hat. Der 2. Brudermeister Hans Peter Weyer gratulierte der Gohrer Frauengemeinschaft und übereichte ihnen ein Geldgeschenk von der Gohrer Bruderschaft. Viele dieser Frauen haben über lange Jahre zum Wohl der Dorfgemeinschaft und zum Gelingen vieler Veranstaltungen beigetragen. Beim Schützenbiwak 2001 wurde der Schütze Klaus Roggon zum dritten Mal König der Könige. Unser Präses Pfarrer (Don) Gaudencio Guijarro Mayor feierte am 19. Juni 2001 seinen 70. Geburtstag. Jubiläumskönigspaar 2001/02 ist Matthias und Helga Huth. Jungschützenkönigspaar ist Marcel Schulz und Barbara Drossart. Für die Aufwandsentschädigung für die Könige und die Jugend zahlen alle Schützen eine Umlage von 20,– DM. Alle Schützen die am Schützenbiwak teilnehmen, erhalten für 20,00 DM Biermarken. Das zweitälteste Mitglied (91 Jahre) der Bruderschaft ist der Sappeur Paul Knöchel. Er ist Ehrenmitglied der Bruderschaft und feiert mit uns sein 75-jähriges Jubiläum. Er ist der einzige Gohrer Zeitzeuge, der auch in diesem Jubiläumsjahr mit uns Schützenfest feiert. Der Marinezug „Blaue Jungs“ feiert am 01. Mai 2001 im Saale Kirchhofs sein 75-jähriges Jubiläum. Unser 1. Brudermeister Peter -Josef Braun errang am 11. August die Königswürde als „König der ehemaligen Bezirkskönige“ des Bezirksverbandes Nettesheim in Oekoven. Wir leben in der Zeit eines gewaltigen kirchlichen Umbruchs. An vielen Orten beschäftigen Seelsorger und Laien strukturelle und geistliche Fragen über die künftige Gestalt der Pastoral in den verschiedenen Lebensbezügen. Das priesterliche Amt und sein pastoraler Dienst stehen dabei nicht in einem luftleeren Raum, sondern sind mitgeprägt von der Suche nach dem künftigen Bild der Kirche Jesu Christi. Für die Herausforderungen, in denen wir bereits stehen und die noch vor uns liegen, brauchen wir den klaren Blick auf den uns verbindenden Dienst als Priester, Laien und Schützen, in den uns Jesus Christus gerufen hat. Hier liegt der Kern unseres Tuns: Die Menschen die verändernde Kraft des Evangeliums aus einer tiefen eigenen Verbundenheit mit IHM, dem Herrn unseres Lebens, als überzeugendes Angebot für ein Gelingen ihres Lebens spüren lassen. Mehr noch als alle Strukturdebatten muss uns deutlich bleiben, dass wir von Gott her leben und den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit empfangen haben. Wir tragen als Gemeinschaft die Sendung des Herrn. Machen wir uns gegenseitig Mut, dass wir uns immer in der Gemeinschaft derer wissen, die von der Hoffnung erfüllt sind. Der Philosoph Gabriel Marcel schreibt: „Ich hoffe auf dich für uns“. Dieses Wort zeigt: „Hoffnung gibt es im Verhältnis zu Personen‚ Ich hoffe auf dich“. Im Grunde bedeutet dies: „Was mich hoffen lässt, ist deine Treue – was uns hoffen lässt, ist die Treue Gottes“.

Unser Motto: Für Glaube, Sitte und Heimat.

Der geschäftsführende Vorstand dankt allen Schützen, die sich in den zurückliegenden 75 Jahren für die St. Sebastianus Schützenbruderschaft e.V. Gohr eingesetzt haben oder heute verantwortungsvoll im Vorstand arbeiten. Wir sind manchmal selbst überrascht, denn es ist ein ungewöhnlicher Trend gegen den Zeitgeist und das riesige Freizeitangebot. Aber vielleicht ist es gerade das, was zu einem Bedarf an Erholung, auch an Harmonie führt. Wenn wir es trotz allem Traditionsbewusstsein schaffen, uns den verschiedenen Strömungen und Erwartungen leicht anzupassen, dann werden wir auch für junge Menschen attraktiv bleiben. Wir müssen in unserer Bruderschaft Menschen interessieren können. Und dazu gehören auch die Schützenfeste mit ihrer großen Integrationskraft, ein Treffen für die Familien, ein Treffen für Jung und Alt, ein Spektakel in Gohr. Damit eine Bruderschaft Bestand hat, braucht sie eine Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, die ein Kern der Bruderschaft sind, einen Vorstand. Von ihm müssen die Impulse für das Vereinsleben ausgehen. Das soll aber nicht heißen, dass die Schützen unsere Gedanken und Meinungen annehmen, sondern wir stellen sie den Schützen zur Diskussion. Der Individualismus und der Freiheitsdrang des Einzelnen muss in einer Bruderschaft toleriert werden, wir wollen beweglich bleiben, andere Meinungen überdenken und die guten herausnehmen. Der Vorstand stellt seine eigenen Gedanken und Vorstellungen mit zur Diskussion und will nicht diktieren.

Wir rufen allen Neubürgern, Deutschen und Ausländern zu: Gründet neue Schützenzüge oder tretet in Gohrer Schützenzüge ein. Dann fühlen Sie sich auch in Gohr wohl. Sie werden es nicht bereuen. Der Schützenverein Gohr bürgt für Geselligkeit und Geborgenheit.

Wir Schützen sind auch gegen rechte und linke Gewalt in der Gesellschaft. Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gohr ruft alle Schützen und Gohrer Bürger auf zur Verteidigung der Menschenwürde und zur Zusammenarbeit mit allen engagierten Gruppen bei der Abwehr des Rechtsradikalismus.

Ein herzliches Dankeschön gilt allen Gohrer Bürgern, den Familien Hilden und Fischer und Geschäftsleuten, die sich in der Vergangenheit für unsere Schützenfamilie eingesetzt und sie unterstützt haben. Auch allen Frauen und Müttern sei Dank gesagt, die dafür Sorge tragen, dass ihre Männer und Söhne Schützenfest feiern können und damit zum Gelingen der Festtage beitragen.

Darüber hinaus sind wir es den Schützen-Generationen schuldig, alles zu tun, dass die Vereinsgeschichte noch oft verlängert und ergänzt werden kann.

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